Beispiel

Ein Unternehmer und sein Partner hatten sehr unterschiedliche Auffassungen über die Fortführung des Unternehmens. Der eine wollte expandieren, weitere Niederlassungen aufmachen und ähnliches, der andere war zufrieden mit dem erreichten und wollte das weitere Risiko nicht eingehen, das Unternehmen noch mehr zu erweitern. Dies stellte die langjährigen Partner vor ein Problem. Die Überlegung, das Unternehmen aufzuteilen, so dass jeder einen Teil davon fortführte wäre möglich gewesen, war aber nicht im Sinne des Unternehmens noch wollten die Unternehmer dies wirklich machen. Also entschloss man sich, das Unternehmen als ganzes zu verkaufen obwohl die Unternehmer gerade erst 40 Jahre alt waren.

Wir wurden gefragt entsprechende Interessenten zu finden. Nach ‚Aufnahme von dem Unternehmensprofil und der Erstellung der notwendigen Unterlagen begaben wir uns international auf den Markt. Es wurden sowohl Finanzinvestoren wie auch strategische Käufer angesprochen. Obwohl mehrere Interesse zeigten war es insbesondere ein Unternehmen, das in Frage kam. Das hatte als Hintergrund, dass das verkaufende Unternehmen geographisch und von der Produktpalette gut passte aber für die Unternehmer auch wichtig, das kaufende Unternehmen hatte großes Interesse daran, dass einer der Unternehmer blieb und das Unternehmen die nächsten drei Jahre noch leitete. Dies passte beiden Unternehmern weil der eine weiter tätig sein wollte und der andere eher andere Interessen verfolgen wollte.

Somit kam man nach zäher Verhandlung zu einer ersten Einigung bzgl. Preis, Übernahmemodalitäten und Zeitplan. Diese Vereinbarungen wurden in eine Absichtserklärung gegossen, die von beiden Parteien unterschrieben wurde.

Als nächstes kam die so genannte Due Diligence. Das heißt es kamen Wirtschaftsprüfer ins Haus und haben alle Zahlen und Fakten nochmals kontrolliert und überprüft. Als diese Daten dem Käufer dann vorlagen traf man sich nochmals zur Verhandlung des endgültigen Vertrages. Obwohl die Verhandlung die Nacht andauerte, kam man doch schlussendlich um 5,00 Uhr morgens zu einer Einigung. Eine Woche später wurde der Notarvertrag unterschrieben.

Was passierte danach? Der Unternehmer, der weiter im Unternehmen blieb hat seinen 3-Jahresvertrag erfüllt und ihm wurde – gegen eine großzügige Gehaltserhöhung – angeboten, nochmals 3 Jahre zu bleiben. Dies nahm er an. Als ich ihn wieder traf erzählte er mir, dass es die beste Entscheidung gewesen sei. Er ist das Risiko des Unternehmertums los, hat sein „Schäfchen im trockenen“ und kann nun ganz ruhig und gelassen seinen täglichen Job machen. Oft käme er erst um 10,00 Uhr ins Büro.